Mittwoch, Dezember 08, 2004

Firefox-Plugins

Firefox - der Browser schlechthin: klein, schnell, cool (erfüllt frei Wünsche auf einmal). Trotzdem geht es noch besser, über verschiedene Firefox-Plugins. Anbei meine Lieblings-Extensions

  • LiveHTTPHeaders - zeigt die gesamten HTTP-Header von aufgerufenen Seiten, sowohl in der "Page Info" als zusätzlicher Tab oder auch 'live' in einem eigenen Fenster. Für Internet-Techies ein MUSS
  • View Cookies - zeigt die Cookies der aktuellen Seite in einem zusätzlichen Tab der Page Info an.
  • Paste and Go - direkt URL's aus der Zwischenablage in die URL-Zeile pasten und aufrufen. Spart einem wirklich Arbeit, wenn man die Links aus Mails aufrufen will ... es klickt doch nicht WIRKLICH jemand direkt auf Links in HTML-Mails, oder ?
    Geht übrigens auch als "Paste and Search" in der Suchbox.
  • Linky - öffnet alle (selektierten) Links in einem neuen Fenster oder Tab
  • Duplicate Tab - kopiert eine Tab-Seite, inklusive History ... prima, wenn mal wieder jemand alle Links nur per JavaScript aufrufbar gemacht hat.
  • Web Developer - eine Vielzahl von Tools für Entwickler: schnell mal JavaScript oder Cookies ein- und ausschalten, CSS editieren, Forms bearbeiten, Grafiken ohne Alt/Title/...-Tag finden, Seitenstruktur als Outline anzeigen, diverse Validatoren, ...
  • User Agent Switcher - ersetzt den User Agent einfach per Menu
  • Delicious Delicacies - ersetzt den nichtsagenden erklärenden Text "Cookies are pieces of information stored by web pages on your computer. They are used to remember login information and other data" zu den Cookies in den Optionen durch den bekannten Text aus den früheren Versionen ("Cookies are delicious delicacies")
  • Foxylicious - importiert die del.icio.us-Bookmarks in den Firefox
  • Google Pagerank Status - zeigt zu jeder Seite den Google Pagerank an

Dienstag, November 09, 2004

Kollaborative Web-Software

Das Thema "Kollaborative Software" habe ich das erste mal vor ... 9 Jahren gehört. Bloss ist in den letzten 8 von diesen 9 Jahren nichts in dieser Richtung passiert, was den Namen wirklich verdient hätte.
Seien es die Workflow-Systeme aus dem frühen 90ern, das unsägliche Lotus Notes ("das schlechteste eMail-Programm aller Zeiten" hatte aber zumindest einen funktionierenden Replikationsmechanismus) oder MS Exchange und Outlook (hat 6 verschiedene nicht funktionierende Replikationsmechanismen).

Auch heute behelfen sich die Projekte, in denen ich arbeite, mit dem regelmäßigen 'Rundsenden' von Dokumenten, Aufgabenlisten, Projektplänen etc. an alle Projektmitglieder, mit allen sich daraus ableitenden Problemen: Änderungen von mehreren Leuten müssen mühsam zusammengeführt werden, ständige Überschneidungen bei Änderungen, das 'Untergehen' in der Menge von verschiedenen Dokumenten, die endlose Suche nach der letzten gültigen Version und wo man die bloß lokal abgelegt hat, und zum Schluß ständig zulaufende Postfächer (weil der Posteingang in meinem Firmennetz auf unsägliche 25 MB beeschränkt ist).

Aber mit der neuen Generation von Web-Software scheint sich das jetzt zu ändern: WIKI-Systeme erlauben _ganz ganz richtig_ das verteilte Bearbeiten von Dokumenten durch ganz viele Personen. Und ich bin jedesmal (positiv) erstaunt über die gute Qualität von Wikipedia.

Mittwoch, November 03, 2004

Die Wahl in Amerika und die leidige Wahl-Technik

Die Wahl in Amerika ist vorbei, und wenn ich mir einige der Berichte ansehe, stelle ich mir doch einige Fragen. Nein, nicht zum Ergebnis der Wahl (das auch, aber das soll jeder für sich selbst entscheiden), sondern über die technischen Rahmenbedingungen der Wahl.

Eigentlich sollte man erwarten können, das DIE High-Tech-Nation der Welt in der Lage wäre, eine Wahl mit allen zur Verfügung stehenden modernen Mitteln durchzuführen. Stattdessen sieht und liest man folgendes:

  • die Wahlmaschinen in Amerika scheinen eher sub-optimal zu funktionieren (siehe telepolis: USA: Die Qual der Wahl): Hacker können in die Wahl-Systeme eindringen, vertauliche Dokumente des Herstellers Diebold sind auf offenen Servern im Internet zu finden, Stimmen werden falsch gezählt (oder die Benutzerführung ist so verwirrend, das die Nutzer falsch abstimmen), bei Abstürzen sind alle gezählten Stimmen weg, angeblich sind die Wahlmaschinen nicht auf 0 gestellt worden, ...
  • Ein Papier-Ausdruck der Wahl gibt es teilweise nicht, eine Nachzählung ist damit unmöglich. Insbesondere in Florida werden AUS KOSTENGRÜNDEN die Wahlmaschinen nicht mit Druckern nachgerüstet (siehe telepolis: Sicherheit von Wahlcomputern weiterhin umstritten)
  • Es gibt kein zentrales System zur Identifizierung von Wählern, jeder Staat handhabt das anders. Teilweise werden Stimmen von Verstorbenen mitgezählt, es gibt keine Möglichkeit, diese Stimmen herauszufiltern (siehe N24: Die Stimmen aus dem Grab).
  • Es war vorhersehbar, das bei dieser Wahl deutlich mehr Wähler zur Urne gehen würden als bei der letzten Wahl, sämtliche Prognosen haben das vorausgesagt.
    TROTZDEM sind im Fernsehen aus vielen Staaten Bilder von langen Schlange gezeigt worden, Menschen, die stundenlang angestanden sind, bis weit nach Schliessung der Wahl-Lokale.
    Die Wahlbeteiligung stieg von ca. 50% auf ca. 60%. Selbst wenn sie in einigen Orten deutlich mehr gestiegen ist: auf was haben sich die Organisatoren eigentlich vorbereitet ?
Nicht das wir Deutschen die Einführung komplexer Systeme irgendwie besser könnten, siehe LKW-Maut, Züge mit oder auch ohne Neigetechnik, Dosenpfand, .... so überraschend ist das Technik-Debakel in den USA dann doch wieder nicht.

DE:BUG Monatszeitschrift für Elektronische Lebensaspekte

Anscheinend ist die Internet-Blase wieder da: heute habe ich an einem Zeitungskiosk die folgende Zeitung gesehen.

DE:BUG
Monatszeitschrift für Elektronische Lebensaspekte
Musik - Medien - Kultur - Selbstbeherrschung

Gut, wer viel mit Elektronik zu tun hat, braucht sicherlich viel Selbstbeherrschung.

Samstag, Oktober 30, 2004

Offline im Irak

Habe gerade einen interessanten Artikel (bei heise.de) gelesen über die Vernetzung bzw. Nicht-Vernetzung der amerikanischen Truppen im Irak, anbei ein paar Ausschnitte

Die US-Truppen im Irak wurden von Technik unterstützt wie noch nie: Hunderte von unterschiedlichen Sensoren erfassten das gesamte Land. US-Kommandeure in Katar und Kuwait verfügten über 42 mal so viel Bandbreite zur Kommunikation wie im ersten Golfkrieg. Schnelle Datenverbindungen hielten den Kontakt zu Aufklärungstruppen vor Ort. Über ein neues System ließen sich die Positionen wichtiger Einheiten verfolgen.

Soweit die Theorie. In der Praxis ergaben sich (allzu) bekannte technische Probleme:

Die Hauptquartiere der US-Armee in Katar und Kuwait bekamen reichlich Daten - tatsächlich sogar so viele, dass sie zeitweilig den Empfang abstellen mussten. Doch in der Wüste herrschte Datenmangel. Downloads dauerten Stunden. Software hängte sich auf.

Große Datenmengen, etwa in Form von Satelliten- oder Spionageflugzeug-Bildern, sollten über ein Mikrowellen-System transportiert werden. Aber in der Praxis bewegten sich die Einheiten dafür zu schnell und zu weit voneinander weg. In drei Fällen wurden US-Fahrzeuge sogar angegriffen, während sie anhielten, um Informationen über feindliche Stellungen zu empfangen.

Neben diesen technischen Problemen gab es aber noch ganz andere Probleme: die Einführung einer neuen Technologie in alte Strukturen beseitigt nicht die Probleme dieser alten Strukturen:

Manche Verteidiger der Transformation argumentieren, dass das IT-Netz im Irak einfach nicht vollständig gewesen sei - weil es analog zu altmodischen Befehlsstrukturen entworfen wurde. Sensor-Informationen wurden entlang der Kommandokette nach oben geschickt und Kommandanten gaben Befehle nach unten. Das Ergebnis: Verzögerungen und ein Aufschaukeln einzelner Kommunikationsausfälle. Besser wäre es, sagen manche, wenn Information und Entscheidungsfindung horizontal angelegt gewesen wären.

Interessante Zeiten ... im Internet

Es gibt einen Fluch, der lautet:
Mögest Du in interessanten Zeiten leben
(kleine Reminiszenz an Terry Pratchett)

Ich bin jetzt seit 6 Jahren im Internet tätig, 6 interessante Jahre. Und die nächsten sechs Jahre werden sicherlich noch viel interessanter, wenn ich mir ansehe, was sich an neuen Technologien abzeichnet.

Deswegen dieser BLOG, mal sehen, was sich ergibt.