Mittwoch, Oktober 04, 2006

BVWD: "Web 2.0 löst lange existierende Hoffungen und Versprechen der Internetwirtschaft ein"

Der Bundesverband Digitale Wirtschaft BVDW hat mögliche Anwendungsmöglichkeiten von Web2.0 für Unternehmen untersucht.

BVDW-Experten ... sehen mit zunehmender Reichweite der verschiedenen Web2.0-Anwendungen lange existierende Hoffungen und Versprechen der Internetwirtschaft eingelöst. Weblogs, Videoblogs, RSS-Feeds & Co. - von vielen momentan noch als Phänomen unter Insidern und „Heavyusern“ abgetan, wird nach Meinung von BVDW-Gesamtvorstand Andrea Schulz und Jörg Rensmann ... nach und nach Einzug in die Kommunikationsstrategien der Unternehmen halten.
Besonders die Auswirkungen des "User generated Content" stellen aber erhebliche Anforderungen an die Unternehmen. Das klassische Content-Paradigma "Firmen stellen Content bereit und User lesen diesen" wird bereits heute durchbrochen. Über Wikis, Blogs, YouTube, usw. kann bereits heute jeder Nutzer eigenständig Content erstellen.

Unternehmen werden sich mittelfristig darauf einstellen müssen, dass sie die Kontrolle über ihr öffentliches Bild nicht behalten können. Sie können lediglich Plattformen anbieten, um den Überblick zu behalten und sich in die Kommunikation von Kunden, potentiellen Kunden oder Nicht-Kunden einzuklinken. Letztlich werden sie lernen müssen, transparent und ehrlich mit der Öffentlichkeit umzugehen.
Darauf sind aus meiner Erfahrung die meisten Firmen noch überhaupt nicht eingestellt. Hier ist immer noch die Vorstellung in den Köpfen "Der User kommt zu uns und liest, was wir ihm präsentieren". Das ist mehr und mehr vorbei, wenn Unternehmen den Nutzer noch erreichen wollen, müssen sie ihren Content dorthin bringen wo der User ist.

Darüber hinaus wird das Internet immer noch als ein weiterer Kommunikationskanal wie die anderen ("Fernseh-Werbung, Radio-Werbung, Print-Werbung, Internet") wahrgenommen. Ich habe auch noch in der letzten Zeit genug Werbekampagnen gesehen, die von der Print-Werbung 1:1 ins Internet übertragen worden sind. Das dies kein Einzelfall ist, können die Experten des BVDW bestätigen:

Wer angesichts dieser Tatsache immer noch auf Einbahnstraßenkommunikation setzt und seine Werbebotschaften aus TV- oder Printmedien eins zu eins ins Internet überträgt, der hat das Medium nicht verstanden und von dem fühlen sich die Internetnutzer, also letztlich seine Kunden, missverstanden.

Zum guten Schluß noch ein Zitat:

„Web 2.0 ist eine Haltung und keine Technologie“


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