Montag, November 20, 2006

"Second Life": virtuelles Leben wird realer

Einige Bekannte schwärmen seit einiger Zeit von Second Life. In der letzten Zeit geht ja einiges zu diesem Thema durch die Blogs und Online-Welt, und mehr und mehr große Firmen erscheinen in Second Life. Doch eine andere Gruppe ist in den letzten Tagen ebenfalls vermehrt in Erscheinung getreten: die 'bösen Jungs' sind da!

Am 15. stand bei heise.de ein Bericht über das Programm CopyBot:

Mit CopyBot können Nutzer der virtuellen Welt beliebige Kopien der Gegenstände von Second Life anlegen – und zwar ohne das Einverständnis ihrer Eigentümer.

Das unerwünschte Kopieren ist nicht nur ärgerlich für die Besitzer selbst erschaffener Güter, sondern könnte auch das Wirtschaftssystem des stetig wachsenden "Metaversums" durcheinander bringen: In Second Life lassen sich Waren und Dienstleistungen kaufen und verkaufen. Gezahlt wird mit einer eigenen Währung – den Linden-Dollar. Nutzer, die sich stattdessen ihre Habseligkeiten zusammenkopieren, dürften sich damit wenig virtuelle Freunde machen.
Nur zur Klarstellung: die virtuellen Linden-Dollars aus Second Life lassen sich auch in reale Währung umtauschen, der aktuelle Umtauschkurs ist (gerüchteweise) etwa 1 Linden-Dollar = 0,004 US-Dollar. Auch bei eBay finden sich diverse Angebote zum Kauf virtuellen Geldes. Ein kopierter Gegenstand kann weiterverkauft so einige US-Dollar wert sein. Im realen Leben nennt man das Diebstahl oder Betrug. Anscheinend lohnt sich das virtuelle Stehlen mittlerweile.

Die zweite Meldung von heute: "Wurm dringt in virtuelle Spielewelt 'Second Life' ein"
Die virtuelle Online-Welt "Second Life" ist von einem digitalen Wurm attackiert worden, wie der Betreiber Linden Labs in seinem Blog schreibt. Der Grey Goo genannte Wurm soll Nutzerberichten zufolge rotierende goldene Ringe in der Spielewelt platziert haben.

Grey Goo soll dabei eine erhebliche Last auf den Datenbanken der Spielewelt erzeugt haben, in dessen Folge sich sämtliche Aktivitäten in der virtuellen Realität verlangsamten. Linden Labs sperrte daraufhin für eine halbe Stunde alle Logins, um die Welt vom Wurm und den Ringen zu befreien.
Realer Schaden scheint da noch nicht entstanden zu sein. Aber Second Life scheint dann doch schon doch ein interessantes Ziel für's Defacement zu sein. Und Angriffs-Szenarien, bei denen solche Würmer Viren oder Keylogger über virtuelle Welten auf reale Computer transportieren, kann man sich schon ausdenken.
Stellt sich die Frage: wie sicher ist Second Life eigentlich gegenüber einem Buffer Overflow ?

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