Freitag, Januar 12, 2007

Die USA und die Datensammel-Wut

Gerade gehen so einige Nachrichten durch die Online-Presse, die sich kritisch mit der Datensammelwut der amerikanischen Behörden beschäftigen.
Gestern wurde bekannt (siehe heise), das das Department of Homeland Security sich nicht an seine eigenen Datenschutz-Bestimmungen und auch nicht an US-amerikanische Gesetze gehalten hat.

Neben den erfassten Flugdaten (immerhin 34 Informationen pro Passagier, unter anderem Namen, Anschrift, Zahlungsinformationen, besondere Essenswünsche, gebuchte Mietwagen und Hotels) wurden zusätzlich Daten von kommerziellen Adresshändlern hinzugefügt. Der Datenschutzbericht nennt dabei Name, Geburtsdatum, Geschlecht, Name des Ehepartners, zusätzliche Anschriften und Art der Anschrift (privat geschäftlich). Daten wie Längen- und Breitengrade der Anschrift und Sozialversicherungsnummern wurden zwar von den Adresshändlern geliefert, aber nicht genutzt. Es wurden keine Daten wie medizinische Daten, Einkommensverhältnisse usw. abgefragt ... obwohl diese natürlich auch zugänglich sind.

Was im Datenschutz-Bericht besonders irritiert: die Zusammenstellung dieser Daten wurde nicht etwa absichtlich durchgeführt, sondern ist wohl eher zufällig erfolgt. Das hinterlässt ein mulmiges Gefühl, was das Datenschutz-Selbstverständnis dieser Behörde betrifft.

Kurz darauf kam bei heise die nächste Meldung: der Justizausschuss des amerikanischen Senats hat eine bessere Kontrolle über die 199 Data-Mining-Programme bei den 52 verschiedenen Bundesbehörden gefordert. Experten wiesen dabei auf die völlige Nicht-Eignung solcher Rasterfahndungs-System zur Terroristenjagd hin

"Wir müssen nur auf die Terroristen-Beobachtungsliste der Regierung schauen, um die Ineffektivität von Data-Mining und Rasterfahndung zu sehen", erklärte (der demokratische Senator Patrick) Leahy. Auf der Liste würden derzeit 300.000 Namen geführt, darunter die von Kindern, Nonnen und sogar Kongressmitgliedern.

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